Ramadama-Aktion: Würmreinigung Gauting, am 08.04.2017
Müll-Skulptur und Photoausstellung mit Ganesha
zu sehen vom 20.07. bis 24.07.2017 auf dem KULT17 (Kulturspektakel Gauting) und auch vom 25.07. bis 15.09.2017 im Rathaus Foyer in Gauting, ebenso zu Kirchweih, am Marktsonntag, den 15.10.2017 beim Stand vom Bund Naturschutz, Höhe Kirchheim in Gauting.
In Zusammenarbeit mit und freundlicher Unterstützung von dem Bund Naturschutz in Bayern e.V., den SeaWorld Tauchern Stockdorf und München, Würmanglern, dem Kunstverein Gauting e.V. (KVG), vielen ehrenamtlichen Helfern und der Gemeinde Gauting, Café VorOrt Gauting und Mitarbeitern der Remise, Schloss Fussberg.
Mitunter ein Ergebnis ist: der Ankauf der Skulptur durch die Gemeinde und daraus resultierende Fördergelder für die Jugendarbeit des KVGs.
Wir sagen „Vielen herzlichen Dank.“ an alle Beteiligten.
Gerne auf ein Wiedersehen. Denn die Ramadama-Aktion hat bereits Geschichte, die als Tradition weitergeführt werden darf. – SK
Ein kurzer Text über die Historie, der Würmreinigungsaktionen
Die Geschichte vom Würm Ramadama
Reinigungsaktionen im Würmtal
Erstmals fand die Würmreinigung am Samstag 08.03.2003 von 12.00 bis 15.30 Uhr zwischen Hauptplatz Gauting und Grubmühl statt, mit der BUND Naturschutz Ortsgruppe Gauting und dem SeaWorld Tauchsport.
Die Würm wird leider manchmal als ein Müllabladeplatz betrachtet, da blitzt das Tafelgeschirr aus dem Wasser oder die Dosen liegen am Ufersaum verstreut herum. Man könnte noch viel mehr aufzählen – wer weiß, was wir alles finden werden? Im Winterhalbjahr ist das Wasser klarer und bietet den Tauchern somit einen besseren Blick. Die Taucher sind aufgrund Ihrer Ausrüstung bestens dafür gewappnet in die kalte, etwas reißende Würm zu steigen, berichtet Jutta Kreuzer (1. Vorsitzende der BUND Naturschutz Ortsgruppe Gauting).
Es folgten weiter drei Reinigungen und am 23.04.2005 die fünfte.
Diesmal hatten wir uns als Eröffnungsbeitrag im Rahmen der BUGA vorgenommen unsere Lebensader Würm – zumindest für einige Tage – frei von Müll zu bekommen – denn Badewasserqualität alleine nützt nichts, wenn man sich dabei blutige Füße holt.
Zum ersten Mal sind die Taucher an zwei Stellen in die Würm gegangen, am Hauptplatz und am Fuchssteg im Grubmühler Feld.
Wieder hätte sich keiner der Taucher und Helfer vorstellen können, was alles in der Würm liegt. Zwei Container des Gautinger Bauhofes wurden mit Müll vollgeladen. Frau Fischer vom Remisenverein will daraus ein Müllmonster bauen.
Neben unzähligen Flaschen; Dosen; Metall-, Keramik- und Holzteilen, einem Verkehrsschild mit Eisenverankerungsstange, zweit weiteren Schildern, ein vermooster Schuh, zwei Einkaufswägen, fünf Fahrädern – wobei zwei noch recht gut erhalten waren, kamen diesmal auch eine tote Bisamratte, eine Gans und original verpacktes Grillfleisch zu Tage.
Die Strecke vom Hauptplatz bis Schloss Fußberg haben wir bereits vor drei Jahren gereinigt und zweimal einen Ford Transit bis oben hin vollgeladen. Der Müll wurde immer sortiert und im Wertstoffhof entsorgt. Fast genau soviel Müll lag zwischen Grillplatz und Fuchssteg im Grubmühlerfeld und vom Schulersteg bis zur Grundschule im Wasser.
Sehr bewährt hat es sich an flacheren Stellen mit Watthosen ins Wasser zu gehen. Diese stellt uns immer das WWA zur Verfügung. Die Aktion wurde wieder von der Gemeinde Gauting unterstützt.
– JK
Die letzte Würmaktion war dieses Jahr am 08.04.2017.
Würmreinigung vom Hauptplatz Gauting bis zum Schluß Fußberg in Gauting;
Ausbeute: Zwei Anhänger voll Fundsachen für den Wertstoffhof, eine Ganesha Bronze Figur für die junge Finderin und eine kleine Ausbeute für die Schatzsucher vom Kunstverein Gauting.
Schee war’s, mit Unter das Wetter. Vielen herzlichen Dank an alle Beteiligten: die Gemeinde Gauting, der BUND Naturschutz, die Tauschule SeaWorld, die Würmangler Gauting, der Kunstverein Gauting, das Café VorOrt und dass uns die Remise für eine Rast zur Verfügung gestellt wurde. Danke schön. – SK
(Die Bilder der Ausstellung im Rathaus Foyer sind hier noch zu ergänzen.)
Bilder der Aktion 2017 „Von der ersten Scherbe bis zu Ganesha“.
SZ Artikel
(Süddeutsche Zeitung, Gauting und das Würmtal, irgandwann vor 2017)
Autoreifen und ein Mofa vom Grund der Würm
Säuberungsaktion von Tauchern und Naturschützern: Überraschend viel Schrott wird eingesammelt
Von Blanche Mamer
(Ich hoffe, dass ist in Ordnung, dass ich diesen Artikel hier veröffentliche.)
Gauting – Das erste Fahrgestell fand sich in der Würm nicht weit vom Lederersteg. Noch während sich die sieben Taucher der Firma „Seaworld“ aus Stockdorf am Samstag in ihre Neoprenanzüge zwängen, beginnen die Mitglieder des Gautinger Bundes Naturschutzes, das Ufer in der Nähe des Mühlrades an der Schlossstrasse nach Müll abzusuchen. Für ihre gemeinsame Würm-Säuberungsaktion hat ihnen Götz Mußbach den altenSchuppen in einem abbruchreifen Gebäude beim Mühlrad als Treffpunkt sowie Umzieh- und Aufwärmraum zur Verfügung gestellt.
Während die Taucher unter der Leitung ihrer Chefin Sylvia Kunst an der Würmbrücke in den nur vier Grad warmen ud ziemlich reißenden Fluss steigen, gehen die zwölf Naturschützer mit eigens konstruierten Spießen den Uferbereich ab. Innerhalb von nur zehn Minuten haben sie bereits mehrere Müllsäcke voll mir Bierdosen und –flaschen, Zigaretten schachteln, Fußmatten und zerbrochenen Kanistern, Scheibenwischern, Metallschrott und Plastikmüll aus dem Wasser gefischt.
Und dann zieht Wolfgang Pledl aus Neuaubing, gleich am Ende des Grill-Grundstückes ein altes Mofa aus dem Schlick auf dem Grund der Würm. Das Gefährt älteren Baujahrs ist stark verrostet und mit Moos und Algen bedeckt, doch seine ursprünglich lila Lackierung kommt an einzelnen Stellen durch. Das ist nicht das einzige spektakuläre Fundstück. Auf der relativ kurzen Strecke bis zum südlichen Steg der Schlossparksiedlung finden sich fünf Autoreifen, Papierkörbe aus Holz und Metall, eine Telefonanlage, eine Autobatterie, ein ganzes Fahrrad, drei Meter langer Abwasserschlauch, zwei Einkaufswagen und ein Kupferkessel. Auch einige flohmarktfähige Objekte sind dabei wie alte Kupferschüsseln und -pfannen oder intakte, lasierte Keramik-Teller.
Besomnders fündig werden die Taucher immer in der Nähe der Übergänge. Bis zum Schlosspark fischen sie Pfandflaschen für mindestens 50 Euro vom Grund des Flusses, wie die BN-Ortsvorsitzende Jutta Kreuzer schätzt. Am nördlichen Schlossparksteg finden sich hunderte von kleinen Schnapsflaschen, Scheck- und ADAC-Karten und zehn mit Klebeband verschlossene Plastiksäcke mit Müll.
„Die Würm ist noch nie so gründlich gesäubert worden. Allerdings haben wir mit so viel Schrott dann doch nicht gerechnet“, sagt Kreuzer. Zweimal muss der frühere BN-Ortsvorsitzende Max Vogt einen Kastenwagen beladen und zum Bauhof fahren, wo ein großer Container bis zum Rand gefüllt wird.
Die Aktion, die durch das Grubmühler Feld hindurch bis zum Stockdorfer Ortsrand geplant war, muss nach dreieinhalb Stunden am Ende des Schlossparks abgebrochen werden.
…
Würmbett verkommt zum Schrottplatz
Aktualisiert: 20.04.2009 – 01:24 (Merkur.de)
Autoreifen, Batterien und dutzende Fahrräder geborgen
VON THERES MÜLLER Würmtal – „Wir hätten nie gedacht, wie viel Schrott und Unrat wir in der Würm finden“, erzählt Jutta Kreuzer, die mit freiwilligen Helfern und Mitgliedern vom Bund Naturschutz, Ortsgruppe Gauting, in diesem und im vergangenen Jahr in aufwändigen Aktionen drei Abschnitte der Würm reinigten (wir berichteten). Unterstützt wurden sie dabei von den Tauchern der Seaworld Tauchsport GmbH. Gemeinsam ziehen sie nun Bilanz.
Die erste Würmreinigung fand im März 2003 vom Gautinger Hauptplatz bis zum Schloss Fußberg statt. Dabei wurde das Flussbett der Würm befreit von einem Mofa, Autoreifen, Unmengen an Flaschen, Mülleimern, Einkaufswagen sowie fünf Plastiktüten voll gefüllt mit zusammengedrückten Dosen. Jede von ihnen war mit einer Schnur, an deren Ende ein Stein gebunden war, versehen. Beim Schloss Fußberg gar fanden die Taucher unter der Sedimentschicht hunderte von kleinen Jägermeister-Flaschen an ein und derselben Stelle.
Die Taucher sind nach etwa drei Stunden so erschöpft, dass sie aus dem Wasser raus müssen, weiß Kreuzer, weil einerseits die Fließgeschwindigkeit der Würm so hoch ist, und andererseits lässt die Wassertemperatur – trotz Neoprenanzügen – keinen längeren Aufenthalt zu. Schlafsäcke, ein Turbinenteil, Eisenpfähle und wieder viele, viele Flaschen – das war die Ausbeute der zweiten Reinigungsaktion im November 2003 am Grubmühlerfeld.
Beim Baden drohen ernste Verletzungen
Nicht auszudenken also, welche Verletzungen man sich beim Betreten der Würm zuziehen kann, wenn man glaubt, bei der Badewasserqualität könne man ohne Bedenken die Würm betreten.
Eine weitere Steigerung an Unrat und Metallmüll auf dem Grund der Würm musste der Bund Naturschutz kürzlich in Stockdorf erleben. Fünf Straßenlampen mitsamt ihrer Batterien, aus denen gefährliches Quecksilber in die Würm gelangen konnte, hievten die Taucher aus dem Gewässer. Des weiteren wurden in dem kurzen Abschnitt vom Schuler- bis zum Benosteg zwei Plakatständer, Autoreifen, sieben Fahrräder, Verkehrsschilder, Plakatständer, Einkaufswagen und „extrem viel Schrott“ geborgen, erzählt Kreuzer. Teile, die zu sperrig für den Abtransport durch das Team zum Gautinger Recyclinghof waren, wurden fachgerecht vom Bauhof entsorgt.
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